Juden in Bleckede

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Ansicht Stein Alexandra Jakowlowa

Grabstein Nr. 18

Alexandra Jakowlowa

† 7. 1. 1943

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Grabstein Nr. 19Ansicht Stein Anna Annaova

Anna Annaowa

† 4. 12. 1944

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Grabstein Nr. 20 Ansicht Stein Orman Dshanatajew

Orman Dshanatajew

† 30. 1. 1944

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Grabstein Nr. 21Ansicht Stein Pazl Umanez

Pazl Umanez

* 28. 12. 1905

† 16. 11. 1944

 

 

 

 

 

 

 

 

Zu den Personen: Wie schon eingangs erwähnt, handelt es sich bei diesen vier Personen um russische Zwangsarbeiter, die, da sie - gemäß der nationalsozialistischen Rassentheorie - ebensolche ,,Untermenschen" waren wie die Juden, logischerweise auch hier auf dem jüdischen Friedhof ihre letzte Ruhestätte fanden. Es konnten bisher keine Informationen zur Religionszugehörigkeit dieser vier Menschen gefunden werden.

Zu den Steinen: Alle vier Steine sind kleine, liegende Rechtecke. Beide Frauen sowie beide Männer liegen zusammen innerhalb von Doppelgrabeinfassungen, die jedoch möglicher- weise schon älteren Ursprunges waren. Mit diesen vier Gräbern ist der hintere Abschluß für das neuere Feld ausgefüllt; mit den beiden Männersteinen beginnt die längste noch erhaltene Reihe von Gräbern.

 

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Anmerkung:

Alexandra Jakowlowa, geboren am 07.12.1924, war als Zwangsarbeiterin in Wendewisch eingesetzt. Sie wurde am 07.01.1943 gegen 20.00 Uhr zuletzt lebend gesehen und wurde am 08.01.1943 gegen 06.30 Uhr tot aufgefunden. Der Sterbefall wurde, nachdem er vom Amtsgericht in Bleckede, Gz.: 02/1943, angezeigt wurde, beim Standesamt in Garlstorf unter der Nr. 05/1943, am 02.04.1943 beurkundet.

Anna Annaowa (bzw. Annanowa), geboren 1919, war als Zwangsarbeiterin ebenfalls in Wendewisch eingesetzt. Sie starb am 04.12.1944. Ihr Sterbefall wurde vom Bürgermeister in Wendewisch angezeigt und beim Standesamt in Garlstorf unter der Nr. 03/1946, am 06.02.1946 beurkundet.

Orman Dshanatajew war sowjetischer Kriegsgefangener (Stalag XB 206068) und in Bleckede im Ölhof eingesetzt. Der Sterbefall wurde, nachdem er beim Landrat in Lüneburg am 01.02.1946 angezeigt worden war, beim Standesamt in Bleckede unter der Nr. 31/1946, am 04.02.1946 beurkundet.

Pazl Umanez, geboren am 28.12.1905,  war ebenfalls sowjetischer Kriegsgefangener (Stalag XB 206770) und in Bleckede im Ölhof eingesetzt. Der Sterbefall wurde ebenfalls erst am 04.02.1946 beim Standesamt in Bleckede beurkundet. Weitere Informationen zum Einsatz im Ölhof unter:

 

 [07.2013, 01.2018]

 

 

Grabstein Nr. 22

 

Grabstein Nr. 22

 

verso:

1 Hermann
2 Hertz
3 geb. 2. August 1870
4 gest. 9. Mai 1935

 

Zur Person: Trotz der weitverzweigten Familie Herz, die wir in Bleckede und Hitzacker verfolgen können, ist Hermann Hertz nicht greifbar. Wir erfahren von ihm nur, daß er Kaufmann in Elmshorn war; es besteht also die Möglichkeit, daß er in Bleckede nicht wohnhaft war, sondern nur zufällig hier verstorben ist.

Zum Stein: Auf einem hohen Sockel erhebt sich ein schlichter klein gehaltener Stein in der Grundform mit oben eingezogenem Halbrund.

 

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Anmerkung:

Hermann Hertz aus Elmshorn war seit 1900 Mitinhaber des Manufaktur- und Modewarengeschäfts Dierks & Hertz, Elkan Nachfolger, in Bleckede, Breite Str. 27. 1914 war er Vorsteher und Rechnungsführer der Synagogengemeinde Bleckede, die in der Breiten Str. 17, im Haus des Schneidermeisters Haase, davor der Familie Löwenstein, einen Beetsaal hatte (Kreisarchiv Lüneburg 717,5).

Siehe auch: seine Schwester Regine Hertz: >Die Shoa-Opfer > Regine Hertz

[04.2012]

 

 

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